11022011
Was für ein unglaubliches Datum, in jeder Hinsicht!
Es ist tatsächlich geschehen, Mubarak hat aufgegeben, und kaum ist dieses Ziel erreicht, beginnen die Sorgen und Ängste. Was kommt jetzt?
In Dahab blieb es nach der umwerfenden Nachricht erstaunlich ruhig. Während ganz Ägypten feiert, sind die Leute hier sehr zurückhaltend, man merkt kaum etwas auf der Straße. Das mag daran liegen, dass so viele Leute weggegangen sind, so viele Ausländer hier leben, die sich nicht weiter für Politik interessieren oder Dahab erstaunlich Mubarakfreundlich ist. Die Beduinen haben Angst, dass jede Veränderung eine Veränderung zum Schlechten bringt. Lieber mit einem Unterdrücker leben, denn man kennt, scheint ihre Devise zu sein. So schlimm war Mubarak doch gar nicht, heißt es plötzlich. Die vielen unrechtmäßig ins Gefängnis geworfenen und gefolterten Menschen, darunter auch viele Beduinen, sind schon vergessen.
Ich persönlich hoffe, dass sich die Dinge für die Ägypter zu einem Besseren ändern, dass sie irgendwann in einer Demokratie leben dürfen und ihr Schicksal selbst bestimmen können. Ich hätte nie gedacht, dass Mubarak so schnell aufgibt, ich rechnete damit, dass die Demonstrationen noch wochen- oder monatelang weitergehen müssen, bevor sich der Alte dem Willen des Volkes beugt. Doch die unglaubliche Solidarität des ägyptischen Volkes, gespeist von einer tiefen Verzweiflung, ist bewundernswert. Endlich können sie auf etwas stolz sein, das benötigt diese Nation dringend.
janafish am 12. Februar 11
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