Mittwoch, 26. Januar 2011
Wasser II
Wasserversorgung in der Wüste ist so eine Sache. Ich verwende drei verschiedene Arten von Wasser. Zuerst einmal Trinkwasser, das in Plastikflasche verkauft wird und dann heim geschleppt werden muss. Dieses Wasser auch zum Kochen zu verwenden wäre zu aufwendig und langfristig auch teuer. Dazu benutze ich das sogenannte blaue-Tank-Wasser. Man stellt einen 50l Tank bei der Haustüre auf, hier haben die üblicherweise eine blaue Farbe, daher der Name. LKWs mit großen schwarzen Wassertanks, aber auch Beduinen mit Pickups fahren herum, hupen auffordernd und dann läuft man auf die Straße und lässt den blauen Tank auffüllen. Die Beduinen verkaufen Wasser aus St. Katharina, das auch doppelt so teuer ist als das Wasser vom LKW (etwas über einen 1 Euro). Viele Leute trinken dieses Wasser, aber da es Fälle von Hepatitis A gegeben hat, traue ich mich das nicht. Abgekocht ist es jedoch gut zu verwenden.
Und dann haben wir noch Spülwasser für Dusche, Klo und Abwasch. Ich habe noch Glück, weil wir sogenanntes Regierungswasser in unseren Tank im Garten geliefert bekommen, das nicht nur umsonst, sondern auch weitgehend entsalzt ist. Probleme gibt es hier nur im Sommer, wenn die Wasserversorgung nicht vollständig gewährleistet wird. Normalerweise füllt sich unser Tank einmal pro Woche, im Sommer kann es vorkommen, dass länger kein Wasser kommt und dann müssen wir es zukaufen.
Lange Geschichte, kurzer Sinn: Glückliches Österreich, wo hochwertiges Trinkwasser aus jeder Leitung rinnt und sich niemand Gedanken darüber machen muss. Hier in Ägypten ist das ein echter Arbeitsaufwand.